Montag, 27. Oktober 2014

Pet-Sharing: Geteiltes Schmusen ist doppeltes Schmusen

Ich liebe Tiere, egal ob es die kleinen Spatzen im Park sind, das Nilpferd im Zoo, die kleinen Kälbchen auf dem Bauernhof oder die Hauskatzen meiner Nachbarn, am liebsten würde ich alle Tiere in den Arm nehmen und einfach nur liebhaben! Schon so oft habe ich darüber nachgedacht, mir eine Katze oder einen Hund anzuschaffen, damit ich endlich nach Herzenslust ein kleines Fellknäuel schmusen kann und ein lieber Vierbeiner ein schönes Zuhause bekommt. Wenn da nur nicht diese Verpflichtungen wären, die so etwas nach sich zieht! Ein Hund will drei mal am Tag Gassi gehen, und JA, auch wenn es furchtbar kalt ist und in Strömen regnet. Er muss hin und wieder zum Tierarzt und lange alleine lassen möchte man den kleinen Racker natürlich auch nicht, dann doch am besten gleich zwei Hunde anschaffen, damit sich das liebe Hündchen nicht einsam fühlt. Tolle Idee: zwei junge Hunde in einer 2-Zimmer- Dachgeschosswohnung in der Stadt, ohne Garten, ohne Balkon... und irgendwann wohl dann auch ohne intakte Möbel. Na gut, dann lieber zwei süße Kätzchen, die müssen nicht raus, die haben ja schließlich ihr Katzenklo und sie sind auch nicht so wild wie Hunde, Miezen schmusen gern und schlafen viel, wenn's hochkommt spielen sie ganz zart und leise mit einem Wollknäuel... zumindest in meiner Vorstellung.

Glücklicherweise habe ich liebe Nachbarn, deren zwei junge Kater ich vor kurzem kennen lernen durfte und ich war natürlich, wer hätte das gedacht, sofort verliebt in die beiden Miezen. Irgendwie habe ich mich wohl im Umgang mit den Zweien nicht ganz so schlecht angestellt, denn schon nach kurzer Zeit wurde ich sehr herzlich und schmusig empfangen und gerne auch als Kissen benutzt. Auch mein Verlobter, der Tiere genauso gerne mag wie ich, hatte die beiden sofort ins Herz geschlossen und so hat es sich eines schönen Tages ergeben, dass wir, während unsere Nachbarn auf der Arbeit waren, auf die beiden Kätzchen aufpassen durften. Als scheinfreie Studenten, die nur noch an ihren Abschlussarbeiten und -klausuren arbeiten müssen, waren wir im Gegensatz zu den Nachbarn tagsüber viel zu Hause und konnten so die kleinen Racker problemlos aufnehmen, Katzenklo und Fressnapf in die eine, Katze in die andere Hand und schon hatten wir Katzen in der Wohnung, so leicht kann's gehen!

Die zwei sind ohne Frage absolut süß und niedlich, aber auch, wie einjährige Katzenjungs nun mal so sind, ziemlich neugierig und abenteuerlustig. So liegen sie nicht nur verträumt auf dem Sofa und schmiegen sich schmusebedürftig an einen, nein sie pesen auch gerne mal durch die Wohnung, im Katzengalopp und ohne Rücksicht auf Verluste. Sie erkunden Schränke, Regale, Hängeschränke, Tische, unsere mit Kartons vollgestellte Rumpelkammer und hinterlassen dabei gerne auch mal ein kleines Chaos. Wenn sie ihre aktive Phase haben, wollen sie natürlich auch spielen und toben, und man muss aufpassen, dass sie nicht die hübsche Wolle, die man neulich noch für den zukünftigen Lieblingsschal gekauft hat, entdecken und, als stolzer kleiner Jäger, darin eine äußerst verführerische Beute sehen, die auf der Stelle erlegt werden muss.
Ich muss sagen, je öfter die kleinen Rabauken bei uns waren, desto größer wurde nicht nur meine Zuneigung ihnen gegenüber, sondern auch meine Toleranz gegenüber ihrer Abenteuerlust. Wo ich am Anfang noch jedes auf den Tischspringen mit einem lauten "Nein!" und erhobenem Finger geahndet habe, sage ich mir jetzt:"Ach was soll's, es steht ja kein Essen drauf, solang sie sich da nur hinlegen möchten ist das doch gar nicht schlimm. Und guck mal, Schatz wie süüüß er da liegt!"

Alles in allem war es wunderschön die beiden Süßen bei uns zu haben und ich glaube, die Miezen haben sich auch darüber gefreut, dass sie, während Mami und Papi auf der Arbeit waren, zwei andere liebe Menschen hatten, die sie anschmusen konnten wenn ihnen danach war, bei denen ab und zu ein Leckerli zu holen war und die einem einen mit Wollfäden zu einem Spielzeug umfunktionierten Korken durch die Wohnung ziehen, damit man sich als echter Jäger fühlen kann.

Und eins haben die zwei drauf wie kein anderer: wenn sie nicht gerade Korken, Wolle oder ihren Katzenbruder jagen, sondern sich dafür entscheiden auf mich zuzukommen, sich nach einem liebevollen Katzenknetmeister-Milchtritt auf meinem Schoß niederlassen, um sich schmusen zu lassen und mich wenn ich kurz aufhöre zu Streicheln anschauen, als würde für sie eine Welt zusammenbrechen, weil es in diesem Moment das absolut wichtigste für sie ist von mir - MIR! - geschmust zu werden, dann geben diese kleinen, süßen Miezen mir das Gefühl irgendwie besonders zu sein.

3 Kommentare:

  1. Gott sind die beiden süß! ... Und total schön von dir, dass du sie für deine nachbarn hütest!... kannst du sie aber dann schon wieder hergeben? Ich glaube ich würde das nicht schaffen. ;)

    Katzen sind für mich die tollten Tiere der Erde, ich hab jetzt seit 1,5 Jahren selbst eine kleine dicke Miez. Und es ist wie du schreibst, man wird ihren Spinnereien gegenüber immer tolleranter :D :D

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  2. Das stimmt, ich vermisse die zwei immer ganz schnell aber Gott sei Dank, wohnen meine lieben Nachbarn nur ein paar Stufen entfernt und ich kann die Miezen ganz oft schmusen gehen :D
    Wenn ich die beiden nicht ab und an zum Schmusen und Liebhaben bei mir hätte, hätte ich auch schon längst ein, zwei eigene Kätzchen, die sind einfach nur toll <3 Was hast du denn für eine Katze?

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    1. Ich habe mir vor fast 1,5 - 2 Jahren eine Katze aus einem spanischen Tierheim geholt. :)
      Das ist nicht mal viel teurer, als wenn man sich hier eine aus dem Tierheim holt, und die tierchen sind einem mind. genauso dankbar... ♥

      Meine Ninja ist eine Art Hauskatzen-Siam-Mix. Die hübschen blauen Glubschaugen hat sie wohl von den Siam geerbt :)

      Du kannst sie dir auf meinem Blog ansehen: http://un-verbluemt.net/?cat=2 wenn du magst :D

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